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Mittwoch, 28. Juli 2010

Noch 13 Tage - Fussballspiel statt Fussballevent

Nach der Fussball- Weltmeisterschaft möchte ich es mir nicht nehmen, passend zum Start der heimischen Liga einen Blogeintrag zu widmen.

Während man sich in Südafrika die Frage stellt wie man nun die teuren Stadien welche man extra für die Spiele der WM bauen liess, auch nach dem Event FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Südafrika ™ (offizielle Bezeichnung) nutzen könnte, ist in Zürich ein Projekt für ein Stadion mit 16'000 Plätzen entstanden. Wesentlicher Unterschied zu einem Südafrika Eventstadion ist dass dieses in Zürich öfters genutzt werden könnte, da es nicht nur für 10 Spiele konzipiert ist sondern voraussichtlich die nächsten 50 Jahre für den wöchentlichen Spielbetrieb zur Verfügung steht und im Unterhalt vielleicht etwas günstiger zu sein scheint als eines der angehenden Fussballschauplatzruinen. Statt Arbeitsplätze haben die Südafrikaner also nun neue, prunkvolle Stadien, in welcher sie eine Fussballliga mit Niveau einer europäischen Liga austragen könnten (Einziges Problem dabei ist dass ihre Fussballspieler noch nicht auf diesem Level sind). Nicht nur ich, sondern auch das einheimische Volk sieht die WM nicht unbedingt als Profit für das Land. Ich denke da an den Coiffeur um die Ecke der am 10.Juni 2010 wohl die gleiche Anzahl Kundschaft aufweist wie am 12.Juli 2010, nur dass die Staatskasse nun um einige Millionen leichter geworden ist und er neben seinem Salon ein grosses leeres Fussballstadion besichtigen kann. Doch auch mit dem neuen Stadion in Zürich werden und können nicht alle zufrieden sein. Den einerseits ist bereits mit dem Abriss der beiden Stadien Hardturm und Letzigrund eine Stück Tradition zunichte gemacht worden. Der Letzigrund wurde nun zu einer modernen Leichtathletik Arena umgebaut und wurde durch dies zum Stimmungskiller schlechthin und der Hardturm wartet immer noch darauf dass überhaupt ein Stadion darauf gebaut wird. Dadurch dass jetzt die Grasshoppers, wie auch der FC Zürich seit rund vier Jahren in ein und dem selben Stadion spielen und es auch in Zukunft nicht anders sein wird, geht auch ein bisschen Geschichte zu Ende. Schon die berühmten Märsche über die Gleise mit den wehenden Fahnen und bengalischen Fakeln heizten das Derby jeweils im Vorfeld an. Und wenn man die baufälligen Tageskassen des gegnerischen Stadions erreicht hatte wusste man dass es jetzt losgehen würde.

Die Gegenwart schaut jedoch anders aus. Die Kommerzialisierung des Fussballs ist auch in der Schweiz bereits angekommen. Jeder Eckball wird von irgend einem Kleinunternehmen präsentiert und die Halbzeitpausenshow soll jene Bekannte aus den amerikanischen Footballstadien möglichst übertrumpfen.
Während 90 Minuten wird man regelrecht mit Werbung zugedröhnt, die Stimmung wird durch die Stadionlautsprecher oft übertönt und nach dem Spiel kennt man die Firmengeschichte jedes einzelnen Werbepartner des Vereins. Einfach nur lächerlich für was dieser Sport alles hinhalten muss. Doch nun zum sportlichen Ereignis des letzten Sonntag

FC Zürich gegen Grasshopperclub Zürich

Wie schon zu erwarten war, besuchte ich selbstverständlich den mit 15'800 Zuschauern gefüllten Letzigrund zum 221. Stadtzürcher Derby. Danosh (oder auch gc_dani_87) und der Rest der fussballbegeisterten Kollegen haben sich das Spiel wenn überhaupt zuhause angeschaut.

Der Beginn der Partie bot dem Zuschauer jedoch nur magere Kost und auch auf den Rängen vernahm man auch nicht gerade die gewohnte Derbystimmung. Einzig und Allein die Zürcher Choreo durfte sich auch dieses Mal sehen lassen. Der erste gute Ansatz brachte Rennella nach 16 gespielten Minuten für GC, doch Guatelli war seinerseits auf dem Posten. In der 21. Minute konnte dann der FCZ zum ersten Mal Jubeln. Ein Freistoss von Djuric konnte der neue Innenverteidiger Texeira per Kopf zum 1:0 verwerten. Ab dann machten die Gäste Druck und übernahmen das Spieldiktat. Doch die Hoppers scheiterten am eigenen Unvermögen oder am starken Guatelli. Der Ausgleich wäre jedoch zur Halbzeit verdient gewesen trotz der mangelnden Auswertung der Chancen.

In der zweiten Hälfte glich sich das Spiel wieder aus. Beide Teams neutralisierten sich und Strafraumszenen waren infolgedessen Mangelware. In der 76. Minute konnten jedoch wieder die Zürcher einen Treffer bejubeln. Hassli spielte zur Mitte auf den zur Halbzeit eingewechselte Neuzugang Kukuruzovic welcher zum 2:0 Endstand einschieben konnte.

FC Zürich - Grasshopper Club Zürich 2:0 (1:0)






 
 
 
 

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